Lautlos kringelt sich der Rauch einer Montecristo im Gegenlicht, Eiswürfel klirren und die süsse Schwere von Rum liegt in der Luft — die Cigar Bar des «Storchen Zürich» zelebriert «Pura vida».
Eine abgerundete Holzdecke, Fensterscheiben mit altehrwürdigen Zunftmeister- Wappen, tiefe Ledersessel, wabernde Rauchschwaden, dezente Musik — die Cigar Bar im «Storchen Zürich» ist eine Klasse für sich. Doch der heimliche Star steht hinter der Bar. Mit seinen 19 Jahren ist Lorin Peccolo bereits Barchef und damit Herr über 20 Sorten Rum und 30 verschiedene Zigarrenmarken.
Sein Alter? Sei bei den Gästen kein Thema, sagt er mit ungewöhnlich sonorer Stimme. Wieso auch. Mit solidem Wissen und spürbarer Begeisterung entführt der Barchef seine Gäste lustvoll in die Welt des Rums und der Zigarren. «Zuckerrohr und Tabak gedeihen nicht nur in der freien Natur prächtig nebeneinander. Auch als Genussmittel ergänzen sie sich ideal», sagt er und fügt an: «Die Vielfalt unseres Angebots ermöglicht es mir, immer wieder neue Kombinationen zu entdecken und damit ungeahnte Geschmacksexplosionen zu kreieren.»
Ob Cohiba, Montecristo, Partagas oder Sancho Panza — die Vorlieben und Ansprüche sind so verschieden wie die Gäste. Eine tägliche Herausforderung für Lorin Peccolo, der sich bei seinen Empfehlungen gerne an der Vorgehensweise der Sommeliers orientiert: Kenner mit ungewohntem Gaumenkitzel überraschen, Einsteiger mit komplexen Strukturen nicht überfordern. So rät er Beginnern beispielsweise zur Kombination Flor de Selva und Zacapa 23. «Die Zigarre aus Honduras ist mild, bekömmlich und entwickelt sich sehr schön in Geschmack und Stärke. Der Rum aus Guatemala wird weder aus Melasse noch aus frisch gepresstem Saft, sondern aus Zuckerrohrsirup hergestellt. Wer es süss mag, wird dieses Zusammenspiel lieben.» Weibliche Gäste beispielsweise. Ihnen gefalle ausserdem, dass die Zigarre aus einem Betrieb stammt, der von einer Frau geführt wird — in der noch immer männerdominierten Zigarrenwelt einzigartig.
Dass Lorin Peccolo in jungen Jahren bereits Zigarrenfachmann und Barchef eines Luxushotels ist, kommt nicht von ungefähr. Mit 16 Jahren rauchte er seine erste Zigarre. Darauf begann er sich vertieft mit der Materie auseinanderzusetzen, las einschlägige Literatur, sprach mit Fachleuten und testete das Sortiment. Die Faszination wurde zur Leidenschaft.
Knapp 900 Zigarren habe er ausprobiert. Da komme eben einiges an Erfahrung und Kenntnissen zusammen, sagt der ausgebildete Restaurationsfachmann schmunzelnd. «Ich bin umgeben von Geniessern, kann mit Geschmack und Geruch experimentieren und mein Wissen an Interessierte weitergeben. Für mich gibt es nichts Schöneres.»
Text: Anina Rether
Fotografie: Anna-Tina Eberhard
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